Würdige Feier nach 25 Jahren Aktivität gegen Rassismus und rechte Gewalt

Nach der Begrüßung durch den Sprecher*innenkreis des Runden Tisches (Britta Rohlfing, Wiebke Seidel, Rudi Klemm) und dem Dank an die vielen Engagierten, sowie für die gute Zusammenarbeit mit Landkreis und Stadt Nienburg, erfolgte der Rückblick auf 25 Jahre Engagement gegen Rassismus und rechte Gewalt aus verschiedenen Perspektiven. Hervorgehoben wurden dabei Regina Andresen als Initiatorin, Ulrike Kassube als langjährige Sprecherin und Werner Behrens als aktuelles Vorbild im Kampf für Demokratie und Menschenrechte.
Landrat Detlev Kohlmeier hob hervor, dass das zivilgesellschaftliche Engagement gegen die Bedrohungen der Demokratie besonders wichtig sei und brachte seine besondere Wertschätzung darüber zum Ausdruck, dass es dem Runden Tisch gelungen ist, dies über 25 Jahre zeitgemäß umzusetzen.
Karim Iraki sprach stellvertretend für den Bürgermeister. Er kritisierte die Ansiedlung des Büros der rechtsextremen AfD in der Nienburger Innenstadt und lobte die friedlichen Protestaktionen dagegen.
Nienburgs ehemaliger Bürgermeister Peter Brieber, der den Runden Tisch seit Gründungstagen begleitet hat, beschäftigte sich in seinem Redebeitrag mit den Ursachen extrem rechter Einstellungen in der Gesellschaft und machte deutlich, dass man bei einem Krankenhausaufenthalt vermutlich ziemlich einsam und unversorgt wäre, wenn alle weg wären, die die AfD rausschmeißen möchte.
Hedda Freese schilderte die Entwicklung des Elisabeth-Weinberg-Preises von der Idee bis zur Etablierung einer Tradition der Wertschätzung gegenüber jugendlichem Engagement für Demokratie, Menschenwürde und Zivilcourage.
In der Festrede blickte Rudi Klemm zunächst auf die vergangene Aktivitäten des Runden Tisches und begrüßte die Gründung vieler Gruppen im Landkreis mit vergleichbarer Zielsetzung.
Er erinnerte an die Opfer extrem rechter Gewalt und ging beispielhaft auf das Schicksal vom Kaufmann Enver Şimşek ein, der am 9. September 2000 in Nürnberg von den Terroristen des Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) ermordet wurde.
Mit einem optimistischen Blick versetzte Rudi Klemm die Gäste abschließend in das Jahr 2050, um aus der fiktiven Zukunft die Erfolge demokratischen Handelns in der Nienburger Zivilgesellschaft zu beschreiben. 2050 wird sich, dank breitem zivilgesellschaftlichem Engagements und einem erfolgreichen Verbotsverfahrens kaum mehr jemand an die rechtsextreme Partei erinnern, die uns „im Jahr 2025 noch so viele Sorgen bereitet hat“.
Zum Abschluss wurde die Chronik offiziell präsentiert und bei leckerem Essen aus dem Café Baykus gute Gespräche in entspannter Atmosphäre geführt.





