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Nienburger Friedensagentur geplant

Friedensbewegung feierte 40-Jähriges / Jungen Leuten Chancen für ziviles Engagement eröffnen

Am 10. Oktober trafen sich Rudi Nolte, Kersti Schittko, Dr. Klaus Schittko (verstorben), Anne-Mieke Bremer, Lennard Fiene, Susanne Politt, Carsten Sieling (OB Bremen a. D.), Berthold Sasse, Axel Nürge, Volker Selent, Wolfgang Kopf, Viktoria Kretschmer, Bruno Cichon, Grete Schaer und Renate Liere, um das 40-jährige Bestehen der Friedensbewegung Nienburg zu begehen. Jetzt zogen sie Bilanz. Foto: Selent
Die Friedenskooperation atttac/ver.di traf sich, um Bilanz für das Jahr 2021 zu ziehen und die Agenda für 2022 zu beraten. Im Vordergrund der Planungen stand dabei die Einrichtung einer Friedensagentur. Jungen Menschen soll damit eine Kriegsdienst-Alternative in zivilen Friedensprojekten angeboten werden – sowohl Online als auch in Präsenz.
Rückblickend wurde die Mahnwache am 22. Juni 2021 zum 80. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Völker der ehemaligen Sowjetunion sowie der Antikriegstag am 1. September gewürdigt. Besondere Aufmerksamkeit fand das Begegnungscafé früherer und heutiger Nienburger Friedensbewegter am 10. Oktober anlässlich des 40. Jahrestages der ersten gemeinsamen Friedensdemo im Bonner Hofgarten im Jahr 1981. Abschließend wurden die aktuellen Forderungen der Friedensbe-wegung angesichts der zunehmenden Kriegsgefahren benannt.

Die Agenda 2022 beinhaltet weiterhin regelmäßige Treffen der derzeit von Axel Nürge (attac) und Werner Behrens (ver.di) moderierten Kooperationsrunde, die Teilnahme an regionalen Friedensaktivitäten, örtliche Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie den Online-Auftritt als Mitglied im zivilgesellschaftlichen DasNetzwerk (www.netzwerk-nienburg.de –dort: attac/ver.di Friedenskooperation/FrieKo). Anlässlich des 8. Mai - dem offiziellen Ende des Zweiten Weltkriegs - ist ein Vortrag des international renommierten Journalisten Andreas Zumach (ehemals Aktion Sühnezeichen) vorgesehen. Am traditionell vom DGB gestalteten Antikriegstag am 1. September soll wiederum aktiv mitgewirkt werden.

Im Mittelpunkt der Aktivitäten 2022 wird jedoch der Online- und Präsenz-Aufbau einer Nienburger Friedensagentur stehen, die zu Jahresbeginn öffentlich vorgestellt und im Frühjahr/Sommer eröffnet werden soll. Idee und Konzeptentwurf dazu brachte Dr. Burkhard Luber ein. Der Wahl-Nienburger ist Friedensforscher und international tätiger Friedensdozent. „Mit der Friedensagentur soll im Hinblick auf umstrittene Kriegsdienst- und Nachwuchswerbung der Bundeswehr eine niedrigschwellige Alternative vor Ort geschaffen werden“, heißt es vonseiten der Friedensbewegung.

Interessierte werden die Agentur wöchentlich besuchen können und dort einen Medienpool zu möglichen Friedenseinsätzen für junge Menschen im Ausland, zum Beispiel bei Aktion Sühnezeichen, Schalomdiakonat, Eirene und Beratung zur Kriegsdienstverweigerung sowie zur Mitwirkung in der Entmilitarisierungs- und Friedensarbeit vorfinden. Auch Flyer und Blog/Webseite sind geplant.

Interner Höhepunkt des zurückliegenden Jahres war die Feier des 40-jährigen Jubiläums der Nienburger Friedensbewegung am 10. Oktober im historischen Treffpunkt Naturfreundehaus. Zum 10. Oktober 1981 hatten erstmals „Nienburger Grüne, Christen, Sozialisten gemeinsam gegen die atomare Bedrohung“ aufgerufen und waren mit 60 Leuten zur legendären 300.000er-Demo im Bonner Hofgarten gestartet. Von den Aufrufenden waren Axel Nürge, Volker Selent und Wolfgang Kopf anwesend, nur Manfred Sanftleben musste absagen.

Als wohl prominentester Demo-Teilnehmer erfreute sich Dr. Carsten Sieling, ehemaliger Bremer Bürgermeister, am engagierten Wiedersehen. Wolfgang Kopf gab einen Überblick zu den sieben Phasen der Nienburger Friedensbewegung. Axel Nürge akzentuierte die akuten Kriegsgefahren und forderte die Rückkehr zu europäischer wie globaler Entspannung und Abrüstung. Viel Anerkennung fand das von den jungen FrieKo-Mitgliedern Anne-Mieke Bremer und Lennard Fiene erweitert vorgelegte Konzept „Aufbau Friedensagentur“.

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