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Zwei Ausstellungen thematisieren Widerstand der Jugend gegen Hitler

Nienburger Kulturwerk und Arbeitskreis Gedenken befassen sich mit Sophie Scholl und Cato Bontjes van Beek

In zwei Ausstellungen befassen sich das Nienburger Kulturwerk und der Arbeitskreis Gedenken derzeit mit dem Widerstand junger Menschen gegen den Nationalsozialismus. Die Ausstellungen liefern ergänzende Informationen zu der Veranstaltung „Lerne mit dem Herzen zu denken! Zwei kurze Leben im Widerstand: Cato Bontjes van Beek und Sophie Scholl“, zu der beide Einrichtungen am Donnerstag, 24. 1. 2019, um 20 Uhr ins Kulturwerk einladen.


Die seit 15. Januar im Kulturwerk gezeigte Ausstellung trägt den Titel „Rote Kapelle – Widerstand gegen den Nationalsozialismus“. Als „Rote Kapelle“ bezeichnete die Gestapo eine Widerstandsgruppe, die sich schon Mitte der 1930er Jahre um Arvid und Mildred Harnack gebildet hatte. Diesem Kreis trat 1941 auch die junge Fischerhuderin Cato Bontjes van Beek bei. Gemeinsam mit anderen Mitgliedern der Gruppe stellte sie Flugblätter gegen den Krieg und das NS-Regime her und sorgte für ihre Verbreitung. Im Sommer 1942 deckte die Gestapo die „Rote Kapelle“ auf und verhaftete die meisten Mitglieder. Mehr als 50 von ihnen wurden wegen Landesverrats zum Tode verurteilt und 1942/1943 ermordet. Am 5. August 1943 starb auch Cato Bontjes van Beek unter dem Fallbeil in Berlin-Plötzensee.


Ebenfalls seit dem 15. Januar ist im Vestibül des Rathauses die Ausstellung „Weiße Rose – Studenten im Widerstand gegen die NS-Diktatur“ zu sehen. Die Münchener Widerstandsgruppe um Sophie und Hans Scholl begann ab Sommer 1942 mit offenen Aktionen gegen den Nationalsozialismus. In sechs Flugblättern beschrieben die Studierenden das Regime Hitlers als verbrecherisch und riefen zur sofortigen Beendigung des Krieges auf. Ebenso wie die „Rote Kapelle“ war die Weiße Rose mit anderen Widerstandsgruppen vernetzt. Im Februar 1943 gelang es der Gestapo jedoch, den inneren Kreis der Weißen Rose zu zerschlagen. In fünf Prozessen wurden sieben Todesurteile und lange Haftstrafen verhängt. Sophie Scholl wurde am 22. Februar 1943 in München-Stadelheim enthauptet. Die Ausstellung beschreibt die Entstehungsgeschichte der Weißen Rose, ihre Widerstandsaktionen, die Verbindungen zu anderen Oppositionellen sowie ihre Zerschlagung durch die NS-Justiz. Auch studentische Gruppen in anderen deutschen Städten, Jugend in der NS-Zeit, München als „Hauptstadt der Bewegung“ und die Gleichschaltung der Universitäten werden thematisiert.


Beide Ausstellungen sind noch über die Veranstaltung am kommenden Donnerstag hinaus, jeweils zu den Öffnungszeiten der Standorte, zu besichtigen. Sie sind sowohl Beiträge zum diesjährigen Forum des Arbeitskreises Gedenken im Rathaus am 27. Januar wie auch zum Erinnerungsprogramm 2019 des Nienburger Kulturwerkes, das unter dem Motto „Starke Stimmen gegen das Vergessen“ steht.

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